Der Titel lässt sich mit Das Mädchen mit all den Talenten übersetzen. Das hochspannende Action-Drama von 2016 ist ein Werk des britischen Regisseurs Colm McCarthy, der außerdem über Erfahrungen auf den Gebieten des Drehbuchschreibens und der Filmproduktion verfügt. Er ist unter anderem für seine Beteiligung an den Serien Die Tudors (2008), Spooks, Doctor Who (2013) und Peaky Blinders (2014) bekannt ist. Dem dystopischen Film liegt der gleichnamige Roman des Autors Mike Carey zugrunde, der auch für die Drehbuchadaption verantwortlich ist. Dieser erhielt eine Auszeichnung als herausragender Neuling im Bereich des Schreibens von britischen Spielfilmen. Auf dem Gérardmer Film Festival 2017 wurde der Film mit dem Publikumspreis prämiert.
Ist die Welt noch zu retten?
Der Film handelt von einer post-apokalyptischen Zukunft. Ein Großteil der Menschen sind von einer merkwürdigen Pilz-Infektion befallen, die sie zu apathischen, unmenschlich wirkenden Kreaturen macht. Sie laufen wie Zombies umher und treiben ihr Unwesen. Doch einige infizierte Kinder bilden eine Ausnahme und sind noch immer bei vollem Verstand. Um das Phänomen zu untersuchen und in der Hoffnung, ein Heilmittel gegen die Epidemie zu finden, hält man einige von ihnen in einer speziellen Einrichtung gefangen. Diese befindet sich unter der Obhut der Ärztin Dr. Caroline Caldwell (Glenn Close) auf einer Militärbasis in einem abgelegenen Teil Englands. Die Kinder werden unter anderem von der Lehrerin Helen Justineau (Gemma Arterton) unterrichtet, wobei diese währenddessen zur Sicherheit auf Rollstühlen fixiert werden. Eine der Probandinnen ist das junge besondere Mädchen namens Melanie. Es fällt auf, dass ihre Intelligenz sich durch die Infektion zu verstärken scheint.
Kleine Rezension
Dieser Film ist alles andere als vorhersehbar. Und es lässt sich auch allein aufgrund der Basisthematik über die Glaubwürdigkeit streiten. Interessant und filmisch überzeugend erzählt ist er allemal. Neben den insgesamt vorzüglichen schauspielerischen Leistungen sind speziell die Leistungen der Hauptdarsteller, wie beispielsweise die der jungen Sennia Nanua als Melanie und die des Ex-Bondgirls Gemma Arterton als empathische Lehrerin Helen Justineau. Auch Glenn Close in ihrer Rolle als Dr. Caroline Caldwell glänzt einmal mehr.
Sehr empfehlenswert
Sehr interessant ist der außergewöhnliche Einfallswinkel in der Handhabung des klassischen Zombie-Themas, der sich als eine der Stärken des Films herausstellt. Nicht umsonst wird er in Fankreisen als der beste Zombiefilm nach 28 Days Later gehandelt. Während bei vielen anderen Titeln der Art sich kaum Gedanken über den tieferen Sinn einstellen, regt The Girl with All the Gifts durchaus an vielen Stellen zum Nachdenken an. Er hat eine Altersfreigabe ab 16 Jahren, dennoch empfiehlt es sich, den Film aufgrund seiner Machart nach Möglichkeit nicht allein, sondern in Gesellschaft anzuschauen.